Planetarium - Sternwarte Volkssternwarte Laupheim e. V. MEDIENMITTEILUNG 13. Mai 2022 Am 16.5. früh aufstehen Mondfinsternis zur Morgenstunde am Montag LAUPHEIM (tv)- Am 16.5. kann man ab circa 5.00 Uhr in der Frühe Zeuge einer totalen Mondfinsternis werden. Nun sind Mondfinsternisse nicht so spektakulär und selten wie Sonnenfinsternisse, die immer nur in sehr begrenzten Regionen für sehr kurze Zeit, etwa eine Minute, beobachtet werden können. So findet die nächste, in Süddeutschland sichtbare, Sonnenfinsternis erst im Jahr 2081 statt, eine MOndfinsternis dagegen gibt es rund zweimal pro Jahr und sie ist dann von der gesamten Nachtseite der Erde aus beobachtbar. Bei der Finsternis am Montag tritt der Mond um 4.27 Uhr in den Kernschatten der Erde ein, um 5.29 Uhr beginnt die totale Verfinsterung und der Mond erscheint in rötlichem Licht. Um 5.43 Uhr geht der MOnd in Laupheim bereits unter, so dass er zum Zeitpunkt der maximalen Verfinsterung gar nicht mehr zu sehen ist. Da der Mond zum Zeitpunkt der Finsternis schon tief im Westen steht, ist Standort mit möglichst niedrigem Horizont und freier Sicht notwendig, um die Mondfinsternis beobachten zu können. Wie kommt eine Mondfinsternis zustande? Mondfinsternisse können etwa eine Stunde beobachtet werden. Eine totale Mondfinsternis passiert, wenn Sonne, Erde und Mond, in dieser Reihenfolge, auf einer Linie sind. Und zwar vertikal als auch horizontal. Dann läuft der Mond bei Vollmond in den Erdschatten. Aber warum haben wir dann nicht jeden Monat eine Mondfinsternis? Die Erde umrundet die Sonne auf einer Ebene, die Ekliptik genannt wird. Die Bahn, auf der der Mond die Erde umrundet, ist allerdings nicht parallel zur Ekliptik, sondern ca. 5 Grad dazu geneigt. Darum befindet sich der Mond bei Vollmond meistens oberhalb oder unterhalb des Erdschattens. So kommt es, dass eine totale Mondfinsternis durchschnittlich nur zweimal im Jahr erscheint. Da sie nur auf der Nachtseite beobachtet werden kann, entgeht sie also den Menschen auf der Tagseite. Ist also keine Sensation, aber auch nichts Alltägliches. Warum verschwindet der Mond nicht komplett, sondern leuchtet schwach rot? Wenn der Mond in den sogenannten „Kernschatten“ eintritt, also in den Bereich, in dem das Sonnenlicht vollkommen von der Erde abgeschirmt sein sollte, wird er nicht unsichtbar, sondern leuchtet in einem schwachen Rot. Das nennt man „Blutmond“. Das liegt daran, dass das Sonnenlicht, das den Mond erreicht, die Erdatmosphäre durchdrungen hat. Durch die Streuung des Lichts durch die Erdatmosphäre werden die kurzwelligen, blauen Anteile des Sonnenlichts deutlich stärker in Richtung Erde gestreut als die langwelligen, roten Anteile. Dadurch besteht das die Erdatmosphäre passierende Licht fast nur noch aus rötlichen Anteilen, die durch die Atmosphäre um ca. 2 Grad nach innen abgelenkt werden. Daher dringt es teilweise in den Kernschatten der Erde ein und trifft somit auch auf die Mondoberfläche, die dann blutrot erscheint. INFO: Die MOndfinsternis am Montag, können alle Frühauftseher bei klarem Himmel selbst beobachten. Im Laupheimer Planetarium steht derzeit die Show "Pluto - Es war einmal ein Planet" auf dem Spielplan. Im Vorprogramm "Sterne über Oberschwaben" gibt es einen Überblick über den aktuellen Sternhimmel. Vorstellungen finden laut Spielplan im Internet unter www.planetarium-laupheim.de mittwochs, freitags, samstags und sonntags sowie nach Vereinbarung statt. Kartenreservierung wird empfohlen. Text: Thomas Vesper, Volkssternwarte Laupheim e.V. Bilder (1): Bei einer Mondfinsternis wandert der Vollmond durch den Schatten der Erde, er wird verdunkelt und erscheint in rötlichem Licht (Foto: Volkssternwarte Laupheim e.V.)