Der Sternhimmel im März

Die Sonne

Der Frühling beginnt in diesem Jahr am 20. März um 22.24 Uhr. Unser Heimatstern hat dann den Frühlingspunkt am Sternhimmel erreicht und kreuzt dort den Himmelsäquator von Süden nach Norden. An diesem Datum sind Tag und Nacht gleich lang (Tagundnachtgleiche).

In der Nacht zum Sonntag, dem 26. März, beginnt wieder die Sommerzeit: Die Uhren werden um eine Stunde vorgestellt und zeigen die mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) an.

Die Sonnenauf- und -untergangszeiten – wie alle anderen Zeiten in diesem Artikel – angegeben in mitteleuropäischer Zeit (MEZ), sofern nicht anders vermerkt:
 1. März 7.04 Uhr, 18.01 Uhr;
10. März 6.45 Uhr, 18.16 Uhr;
20. März 6.24 Uhr, 18.32 Uhr;
31. März 6.00 Uhr, 18.50 Uhr.

Der Mond

Gleich in der ersten Märzwoche rundet sich unser Erdbegleiter vollends und strahlt am 7. März als Vollmond im Sternbild „Löwe“. In der folgenden Woche schwindet seine Leuchtkraft wieder, am 15. erreicht er als abnehmender Halbmond (Phase des letzten Viertels) den „Schlangenträger“. Die nun immer schmaler werdende Mondsichel verschwindet in der Neumondnacht des 21. vom Firmament. Sie kehrt in den nächsten Tagen an den westlichen Abendhimmel zurück. Die Sichelkrümmung hat dabei die Seite gewechselt, zeigt jedoch stets auf die Sonne. Am 29. hat sich die Mondsichel in den zunehmenden Halbmond (Phase des ersten Viertels) verwandelt, der durch die „Zwillinge“ streift.

Die Planeten

Merkur, der sonnennächste Planet, ist mit bloßem Auge im März nicht zu beobachten.

Venus, unser Nachbarplanet im Sonnensystem innerhalb der Erdbahn, zeigt sich als auffällig heller „Abendstern“. Sie strahlt bereits bei Einbruch der Abenddämmerung am Firmament. Dort wechselt sie am 16. März von den „Fischen“ in den „Widder“.

Gleich zum Monatsanfang ergibt sich ein spektakulärer Anblick, wenn die Venus am 2. den ebenso auffällig (aber etwas schwächer) leuchtenden Planeten Jupiter in einem Abstand von nur einem Vollmonddurchmesser nördlich überholt. Venus und Jupiter sind nach dem Vollmond die beiden hellsten Objekte am Sternhimmel.

Am 23. gegen 19.30 Uhr lohnt es sich erneut, nach beiden Himmelskörpern Ausschau zu halten: Jupiter steht am Westhorizont, Venus etwa 20 Grad darüber. Zwischen die beiden Planeten schiebt sich die zarte Sichel des zunehmenden Mondes.

Die Venus geht am Monatsersten um 20.49 Uhr, am Monatsende erst um 22.20 Uhr (23.20 Uhr MESZ) unter.

Mars, unser Nachbarplanet im Sonnensystem außerhalb der Erdbahn, zeigt sich am Abend und ist dann bis in die frühen Morgenstunden zu beobachten. Er wechselt am 26. März vom „Stier“ in die „Zwillinge“. Die Helligkeit des rötlich scheinenden Mars nimmt in diesem Monat ab. Am Monatsende strahlt er mit der gleichen Leuchtkraft wie Aldebaran, der orangefarbene Hauptstern im „Stier“. Der Mars geht am 1. um 3.20 Uhr unter, am 31. bereits um 2.22 Uhr (3.22 Uhr MESZ).

Jupiter, der größte Planet des Sonnensystems mit elffachem Erddurchmesser, sorgt zusammen mit Venus an den Abenden des 2. und 23. März für sehenswerte Anblicke, verabschiedet sich aber immer früher vom Firmament. Am Monatsersten taucht er um 20.50 Uhr unter den Horizont, am 25. bereits um 19.47 Uhr. Danach ist er bis zum letzten Maidrittel nicht mehr zu beobachten.

Nutzen Sie daher noch die Möglichkeit, in einem Fernglas oder in einem kleinen Teleskop die vier großen Jupitermonde Io, Europa, Ganymed und Kallisto (in zunehmender Entfernung von Jupiter) zu beobachten, ein beliebtes und lohnendes Beobachtungsziel! Die Positionen der Monde zueinander wechseln täglich. Io umkreist den riesigen Gasplaneten bereits in etwa einem Tag. Die äußeren beiden Monde Ganymed und Kallisto übertreffen mit ihren Durchmessern von 5400 km und 4800 km nicht nur unseren eigenen Mond (Durchmesser 3476 km), sondern auch kleine Planeten wie Merkur (Durchmesser 4878 km).

Saturn, der am weitesten entfernte, mit bloßem Auge sichtbare Planet, kehrt hinter der Sonne hervor, kann sich aus ihrem Glanz aber noch nicht lösen. Er bleibt im März unsichtbar.

Die Fixsterne

Der Frühling hält auch unter den Sternbildern seinen Einzug und lässt die Wintersternbilder rund um den prächtigen „Orion“ allmählich im Westen versinken, deren auffälligsten Sterne das Wintersechseck bilden.

Ein leicht erkennbares, typisches Frühlingssternbild ist der „Löwe“. Schon vor 4000 Jahren sahen die alten Kulturvölker im Zweistromland im heutigen Irak und Iran in dieser Sterngruppe die sichelförmige Mähne und den trapezartigen Rumpf des Königs der Tiere.

Der auffällig helle Stern in der Brust des Raubtiers heißt Regulus. Der berühmte Astronom Nikolaus Kopernikus gab ihm diesen Namen, der „kleiner König“ bedeutet. Regulus liegt fast exakt auf der Ekliptik, jener Bahn, auf der sich alle Planeten und die Sonne am Himmel entlang bewegen (siehe Sternkarte).

Etwas schwieriger zusammenzusuchen, aber lohnend für Sternfreunde, sind die Sterne des Sternbilds „Krebs“. In dessen aus vier schwachen Sternen gebildeten Mitte kann man mit einem Fernglas leicht – in dunklen Beobachtungsgegenden sogar mit bloßem Auge – den offenen Sternhaufen „Praesepe“ (Krippe) mit der Messier-Katalognummer M44 erkennen, eine Ansammlung von 350 Sternen in etwa 580 Lichtjahren Entfernung.

Verlängert man den Schwanz des „Großen Bären“, trifft man auf den orangefarbenen Arktur. Er ist der hellste Stern auf der nördlichen Hälfte der Himmelskugel. Nach Sirius und Canopus liegt er auf Platz drei in der Rangliste der hellsten Sterne am Nachthimmel. Arktur ist der Hauptstern des Sternbilds „Bärenhüter“ oder „Bootes“ (sprich: Bo-otes). In der Sage wacht der Bärenhüter darüber, dass der Große und der Kleine Bär nicht von ihrem Weg um den Himmelsnordpol abkommen.

Südlich des „Bärenhüters“ liegt die „Jungfrau“, deren blau-weiß leuchtender Hauptstern Spica zusammen mit den Sternen Arktur und Regulus das einprägsame Frühlingsdreieck bildet.

Überhaupt, die Sternkarte: Warum die Himmelsrichtungen Ost und West scheinbar vertauscht sind, ist rasch erklärt. Um mit ihr den Sternhimmel zu beobachten, wird sie mit dem Bild nach unten über den Kopf gehalten und den Himmelsrichtungen entsprechend ausgerichtet. Der Zenit, der Himmelspunkt direkt über dem Kopf, entspricht dem Schnittpunkt der gedachten Nord-Süd- mit der Ost-West-Linie. Zur abgebildeten Uhrzeit tummelt sich dort der „Luchs“, der aus eher unauffälligen Sternen zusammengesetzt ist.